Auch im Kreis Gütersloh benötigen wir oft viel Geduld, um von A nach B zu kommen. Vor allem während der Hauptverkehrszeiten verbringen wir wertvolle Lebenszeit im Stau. Die Menschen, die an den stark befahrenen Straßen wohnen, sind – besonders in diesen Phasen – hohen Lärm- und Schadstoffbelastungen ausgeliefert. Trotzdem legen wir viele Wege tagtäglich so zurück, wie wir es gewohnt sind. Dabei gäbe es meistens die Möglichkeit, anders, gesünder und bequemer zum Ziel zu kommen.
Auch Bus und Bahn werden gerne genutzt, vor allem wenn diese verlässlich in guter Taktung unterwegs sind. Die Linien 71 (Versmold – Gütersloh) und 77 (Rietberg – Gütersloh) haben ihre Fahrgastzahlen durch die Umstellung auf Schnellbusse in fünf Jahren verdreifacht. Gerade wegen dieses Zuspruches setzen wir uns dafür ein, dass Bus- und Bahnfahren für noch mehr Menschen selbstverständlich wird.
Immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad nicht mehr nur in ihrer Freizeit, sondern auch für Fahrten zur Schule, zur Arbeit oder zum Einkaufen. Für längere Strecken greifen viele auf das E-Bike zurück, mit dem ein schnelleres und Kräfte sparendes Fahren möglich ist. Die zunehmende Popularität des Radfahrens führt leider auch zu mehr Unfällen. Im letzten Jahr verunglückten im Kreis Gütersloh durchschnittlich zwei Radfahrer*innen pro Tag. Damit niemand mehr wegen dieser Bedenken mehr abgehalten wird, machen wir das Radfahren sicherer und attraktiver.
Wir wollen ein Verkehrswende im Kreis Gütersloh, die innovative und umweltschonende Mobilität fördert und Nutzer*innen eine wirkliche Wahl lässt.
Unsere wichtigsten Ziele:
Die „Vision Zero – Keine(r) kommt um, alle kommen an“ wird als verkehrspolitisches Leitziel des Kreises Gütersloh verankert.
- Sowohl für den Radverkehr als auch für andere Verkehrsarten werden kontinuierlich Unfallschwerpunkte erhoben und geprüft, damit Gefahrenstellen schnell entfernt werden können.
- Mobilstationen vor Ort ermöglichen den reibungslosen Umstieg vom einen auf das andere Verkehrsmittel, hierbei sind ausreichend Ladestationen für E-Bikes vorhanden. Sichere und zügig zu befahrende Radverbindungen werden innerhalb der Kommunen, zwischen den Städten und Gemeinden und auch kreisweit ausgewiesen und ausgebaut. Ein Alltagsradwegenetz im Kreis Gütersloh wird spätestens 2025 fertig sein. Dieser Ausbau hat gegenüber dem Straßenbau Vorrang.
- Auch die Radschnellwege von Rheda-Wiedenbrück über Gütersloh nach Bielefeld und von Bielefeld über Halle und Borgholzhausen in Richtung Dissen werden spätestens 2025 in Betrieb genommen.
- Bus und Bahn werden kreisweit zu gern genutzten Verkehrsmitteln, indem günstige Verbindungen ausgebaut werden und der Personenverkehr auf der gesamten TWE-Strecke im Kreis ermöglicht wird.
- Alle Buslinien, die die Städte und Gemeinden des Kreises Gütersloh miteinander verbinden, fahren mindestens halbstündlich, wobei die Fahrtzeiten mit denen der Bahnen abgestimmt sind.
Auf Dauer sind die öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei. Bis dies erreicht ist, setzen wir uns für erschwingliche Fahrpreise ein, die nicht nach Gebietsgrenzen, sondern nach Kilometern abgerechnet werden. Schüler*innen- und Azubitickets werden zeitnah eingeführt. Der Geltungsbereich der Abo-Tickets wird dabei auf den gesamten Kreis Gütersloh ausgedehnt.