Ausschussvorsitzender Thorsten Klute: „Qualifikationen ukrainischer Kriegsflüchtlinge schnell feststellen“

Der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales im Gütersloher Kreistag, Thorsten Klute (SPD), ruft dazu auf, bald die beruflichen Qualifikationen der aus der Ukraine zu uns kommenden Kriegsflüchtlinge festzustellen. „Die vor Diktator Putins Angriffskrieg fliehenden Menschen werden eine Zeit lang hier in Deutschland und im Kreis Gütersloh bleiben. Es wird ihnen guttun, wenn sie nach einer Zeit des Ankommens bald über Arbeit am Leben hier teilhaben können, sofern ihr Gesundheitszustand das ermöglicht“, ist sich Thorsten Klute sicher. Am Beispiel der Kinderbetreuung macht er deutlich, wie wichtig das auch für die gesamte Gesellschaft sein kann:

„Es kommen vor allem Frauen und Kinder aus der Ukraine. Männer im wehrfähigen Alter dürfen das Land ja zurzeit in der Regel nicht verlassen. Die vielen vor dem Krieg geflüchteten Kinder brauchen eine geregelte Betreuung oder sind schulpflichtig. Schon heute fehlen aber zum Beispiel in Kitas die notwendigen Fachkräfte“, kennt Klute die Situation in den pädagogischen Berufen gut. „Jetzt einfach mal so die Gruppengrößen in den Kitas aufzustocken, wird nicht funktionieren. Wir sind also im Sinne der vor dem Krieg geflohenen Kinder gut beraten, so schnell wie möglich festzustellen, wer von den aus der Ukraine angekommenen Frauen eine pädagogische Ausbildung hat, damit sie an der professionellen Betreuung der Kinder mitarbeiten können.“

Dabei ist er zuversichtlich, dass es mit der Integration in den Arbeitsmarkt in den meisten Fällen gelingen wird: „Die Menschen in der Ukraine sind ja in der Regel gut ausgebildet. Wir werden uns aber bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen flexibel zeigen müssen, damit wir das für alle Beteiligten gut hinbekommen.“ Was er hier am Beispiel des Berufs der Erzieherin dargestellt habe, lasse sich ebenso auf andere Berufsfelder übertragen.

Thorsten Klute stellt dabei klar: „Im Sinne eines Wiederaufbaus der zerstörten Städte ist es gut, wenn die geflohenen Menschen nach dem Krieg wieder in die Ukraine zurückkehren können. Aber wann das so weit sein wird, kann heute niemand seriös sagen. Darum ist es so wichtig, den Menschen jetzt hier mit Arbeitsmöglichkeiten, Betreuung und Bildung zu helfen. Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe kann das derzeit gut leisten. Es liegt nun an uns in der Arbeitsmarktverwaltung und in den Kommunen, das dafür Notwendige zu schaffen und die nach Deutschland mitgebrachten Qualifikationen der Menschen festzustellen.“