Zum letzten Gesundheitsausschuss am 15. November 2017 stellte die SPD-Kreistagsfraktion eine Anfrage zu Berichten in der örtlichen Presse über die Schließung von Entbindungsstationen in Krankenhäusern und Geburtshäusern trotz steigender Geburtenrate. „U.a. interessiert uns“, so das Mitglied im Gesundheitsausschuss Ute Jost, „wie viel Entbindungsstationen an Krankenhäusern und Geburtshäuser es im Kreisgebiet gibt?“
Dazu ein Presseartikel aus „Die Glocke“ vom 12. Dezember 2017
Zahl der Geburten in vier Jahren um 9,1 Prozent gestiegen
Kreis Gütersloh (mn). Die Zahl der Geburten im Kreis Gütersloh ist zwischen den Jahren 2011 und 2015 um 9,1 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Kreisverwaltung auf eine Anfrage der SPD-Kreistagsfraktion hervor.
Erblickten 2011 im Kreisgebiet noch 3034 Jungen und Mädchen das Licht der Welt, so waren es vier Jahre später schon 3310. Nach den Rekordmeldungen aus den Kliniken in jüngster Zeit dürfte diese Zahl weiter gestiegen sein. Aktuellere Daten liegen dem Kreis nicht vor.
Die Frage, ob es genügend Hebammen gibt, konnte Dezernent Thomas Kuhlbusch in der jüngsten Sitzung des Gesundheitsausschusses nicht klar beantworten. Zwar seien derzeit rund 100 Hebammen und damit etwa sieben mehr als 2011 im Kreis tätig, aber immer wieder gebe es Meldungen von schwangeren Frauen, dass es schwierig sei, eine Hebamme für die Vor- und Nachsorge zu finden. Von diesen Erfahrungen berichten im Übrigen auch die Kreisfamilienzentren. Offenbar seien die Hebammen stark ausgelastet, so Kuhlbusch.
Für die Entbindungen halten mit den beiden Gütersloher Häusern und dem Klinikum in Halle insgesamt drei Hospitäler spezielle Abteilungen vor. Ein separates Geburtshaus gibt es nicht. Auch die Zahl der Hausgeburten fällt dem Kreis zufolge nicht ins Gewicht. Die Schwangeren entschieden sich heute überwiegend frühzeitig, wo sie entbinden wollten, berichtete Kuhlbusch. Dabei dürfte außer den jeweiligen räumlichen und personellen Gegebenheiten auch die Entfernung zum Wohnort „eine nicht unwesentliche Rolle“ spielen, erläuterte der Dezernent. Daher würden auch Kliniken in den Nachbarkreisen Soest und Warendorf sowie in der Stadt Bielefeld genutzt.
Etwa 65-mal im Jahr verzeichnet der Rettungsdienst Einsätze mit dem Vermerk Geburt. Bei 40000 Transporten insgesamt und etwa 3300 Geburten spielt dieser Anteil kaum eine Rolle – auch wenn jede Fahrt im Ernstfall von hoher Bedeutung ist.
Anfrage zum Gesundheitsausschuss am 15. November 2017