Wir entscheiden über die nächsten 5 Jahre Nahmobilität im Kreis!

v.li.: Christoph Birnstein, ACE-Auto Club Europa, Klaus Tönshoff, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfr., Susanne Kohlmeyer, SPD-Stadtverbandsvorsitzende Gütersloh, Jürgen Linnemann, Vorsitzender des Werkstattrates im Wertkreis Kreis Gütersloh
v.li.: Christoph Birnstein, ACE-Auto Club Europa, Klaus Tönshoff, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfr., Susanne Kohlmeyer, SPD-Stadtverbandsvorsitzende Gütersloh, Jürgen Linnemann, Vorsitzender des Werkstattrates im Wertkreis Kreis Gütersloh

Die SPD-Kreistagsfraktion stellt derzeit die Weichen für eine umfassende Information über den neuen Nahverkehrsplan des Kreises Gütersloh.
Eine erste öffentliche Veranstaltung zu diesem zentralen Thema der künftigen Kreispolitik fand daher unter Federführung der Sozialdemokraten in der Klosterpforte in Marienfeld statt. Fachkundige Unterstützung erhielt die Fraktion von Christoph Birnstein, ACE-Auto Club Europa, Jürgen Linnemann, Vorsitzender des Werkstattrates im Wertkreis Kreis Gütersloh und als Moderatorin die Landtagskandidatin Susanne Kohlmeyer.

Auf die erste Fragerunde „ wer oder was ist eigentlich verantwortlich und zuständig für den Öffentlichen Personennahverkehr ( ÖPNV) im Kreis Gütersloh“ gab der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Klaus Tönshoff einen ersten Überblick über die Aktivitäten des Kreises in der Nahmobilität.
Das erste Kriterium eines Nahverkehrsplans (NVP) sei die Beantwortung der Frage, wie oft und wann fährt der Bus? Der NVP setze auf Erhalt und Ausbau des bestehenden Angebotes, wobei ein Ab- oder Rückbau von Leistungen nicht stattfinde. „ Der Kreis Gütersloh ist verantwortlich für den ÖPNV, wir machen den Kommunen im Kreis ein Angebot, wo, wie oft, wann und wie pünktlich der Bus fährt von Gemeinde A nach Gemeinde B fährt“, erklärte Klaus Tönshoff den Nahverkehrsplan. Dieser NVP mit seinen Aussagen zum Angebot, Qualitätsstandards, Tarifen und der Infrastruktur liege nun den Kommunen vor. „ Die Kommunen sagen uns, welche dargestellten Zielvorgaben für sie wichtig sind, welche nicht und welche ergänzenden Vorschläge sie haben“. Daraus ergäbe sich dann ein Gesamtwerk, welches im breiten Konsens getragen werde.

Christoph Birnstein vom ACE hat natürlich das Angebot im Blick. Sein Blick gehe aber gezielt zu den Tarifen. Entscheidend für einen erfolgreichen ÖPNV sei ein bezahlbarer Ticketpreis. „ Wenn Sie die schönsten Busse haben und die komfortabelsten Haltestellen, aber der Fahrschein fast unerschwinglich, so wird der ÖPNV ein Stiefmütterchen-Dasein in Ihrer Region führen“, so der Nahverkehrsexperte.

Jürgen Linnemann, der ganz bewusst als ÖPNV-Kunde die Belange der Menschen mit Behinderungen vertritt, äußerte viel Kritik an der „Barrierefreiheit“ im ÖPNV. „Wir haben die Auflage, bis 2022 sowohl in den Bussen als auch außerhalb der Busse, also an den Haltestellen Barrierefreiheit zu schaffen, davon sind wir aber noch weit entfernt“, legte der Vertreter der Wertkreis-Mitarbeiter den Finger in eine Wunde. Es sei nun in diesem Nahverkehrsplan ein Plan vorhanden, die Busse behindertengerecht fahren zu lassen. Ferner läge ein kreisweites Haltstellen-Konzept vor, das nun vor Ort einfach nur umgesetzt werden müsse; damit wäre schon ein wichtiger Schritt getan. Er verwies auch auf die Förderung für barrierefreie Haltestellen seitens der Landesregierung NRW von derzeit 90 % der Ausbaukosten.

Die sehr lebhafte Diskussion rund um den Nahverkehr im Kreis Gütersloh machte deutlich, wie ernsthaft ein gut funktionierender ÖPNV für den Kreis Gütersloh unterstützt wird. Susanne Kohlmeyer führte souverän diese Diskussion und ließ keine Frage aus dem Publikum unbeantwortet.

Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Klaus Tönshoff machte den Bürgern, aber auch den anwesenden Vertretern aus den Stadtparlamenten Mut, sich gezielt einzubringen zum Wohle eines guten, von den Bürgern akzeptierten Nahverkehrs. „ Wir alle entscheiden mit, in welche Richtung die Nahmobilität in den nächsten 5 Jahren im Kreis Gütersloh fahren wird. Jetzt ist die Zeit der Information und der konkreten Beschlüsse vor Ort gekommen.“ Klaus Tönshoff appellierte zum Schluss an die Anwesenden: „ Nehmen Sie Ihre Rechte wahr und entscheiden Sie mit, wohin die Reise geht!“