
Gütersloh. Zu einer Fraktionssitzung im Pro Arbeit „Haus der Ausbildung“ Am Sandberg in Rheda-Wiedenbrück traf sich jüngst die SPD-Kreistagsfraktion. Im Mittelpunkt stand einmal mehr die aktuelle Arbeitsmarkt- und Ausbildungssituation mit ihren Herausforderungen und Chancen.
Zum Einstieg in die Fraktionssitzung informierte Klaus Brandner, Parlamentarischer Staatssekretär a. D. und Aufsichtsratsvorsitzender der Pro Arbeit e. V., über die Entwicklung des Arbeitsmarktes mit speziellem Fokus auf Nordrhein-Westfalen. Lösungsansätze ließen sich demnach im Wesentlichen aus drei konkreten Herausforderungen erschließen, die die heutige Gesellschaft zu bewältigen habe. Neben der hohen Zahl an „Helfern“, also Menschen ohne Berufsausbildung, seien dies vor allem die Förderung geflüchteter Menschen sowie die gezielte Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
Während die allgemeinen Arbeitslosenzahlen zurückgehen, stagnieren diese im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit. Weiteren und dauerhaften Handlungsbedarf sahen die Teilnehmer der Fraktionssitzung deshalb insbesondere bei der Förderung junger Menschen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt. „Nur so kann der Langzeitarbeitslosigkeit bereits an der Basis entgegengewirkt werden“, so die Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Gütersloh Liane Fülling. Mit einem breit gefächerten Leistungsspektrum von der Berufsorientierung bis hin zur Aus- und Weiterbildung setzt der gemeinnützige Verein Pro Arbeit genau dort an.
Mit Unterstützung des Landes, des Kreises und der Stadt sowie von Jobcenter und Arbeitsagentur stellt die erfolgreiche Arbeitsmarktintegration junger Menschen einen Tätigkeitsschwerpunkt des heimischen Trägers da. Holger Helbig, Ansprechpartner im Bereich Übergang Schule-Beruf bei Pro Arbeit, stellte beispielhaft das Berufsorientierungs-Angebot „Potenzialanalyse“ vor: Mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW und des Europäischen Sozialfonds lernen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 hier mehr über ihre Interessen und Stärken und erhalten qualifizierte Empfehlungen für ein oder mehrere geeignete Berufsfelder. Seit Aufnahme des Angebotes im Schulhalbjahr 2013/2014 konnte der Verein mithilfe der Potenzialanalyse bisher mehr als 1.300 Schüler fördern. Der nächste Durchgang startet nach den Sommerferien.