Radverkehrsförderung ein Schwerpunkt in nächster Zeit.

Schon in den Vorbereitungen zum Verkehrsausschuss wurde neben den Haushaltsberatungen über die Entwicklung eines Radverkehrshauptnetzes beraten. Die SPD-Mitglieder im Ausschuss: (v.li.) Elvan Korkmaz, Fritz Spratte, Klaus Tönshoff, Wolfgang Bölling

Kreis Gütersloh. Mit „Radverkehr im Kreis Gütersloh als gleichberechtigtes Verkehrsmittel entwickeln und nachhaltig fördern“ hatte die SPD-Kreistagsfraktion einen Antrag für den Verkehrsausschuss am letzten Donnerstag überschrieben. Nach einem ausführlichen Bericht zum Bestand des Radwegenetzes im Kreis wurde gemeinsam vereinbart, noch bestehende Defizite beim Radwegenetz zu identifizieren und Möglichkeiten abzustimmen, diese zu beheben.
Mit rd. 900km Radwegen an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen ist der Kreis Gütersloh gut ausgestattet; Stadt- und Gemeindestraßen wurden nicht erfasst. Dieses sog. „Freizeitnetz“ soll nach Ansicht der SPD zukünftig stärker ausgerichtet werden auf Alltagsradler, die tagtäglich bzw. mehrmals in der Woche das Fahrrad benutzen. Generell wird davon ausgegangen, dass 32 Prozent der Menschen täglich oder mehrmals in der Woche das Fahrrad benutzen um zur Arbeit, Schul- oder Ausbildungsstätte oder auch zum Einkaufen zu fahren. In Abstimmung mit den Städten und Gemeinden im Kreis sollte sich, so die SPD, ein Radhauptnetz entwickeln lassen, das nachhaltig deutlich mehr Radverkehr aufnehmen kann. Die Mobilitätsumfrage zum ÖPNV hat unter anderem auch Anhaltspunkte dafür geliefert, wie Wege auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Eine zunehmende Bedeutung haben dabei E-Bikes und Pedelecs. „Die Zukunft der E-Mobilität findet eher auf zwei Rädern statt“, so Fritz Spratte in der Sitzung. Zukünftige Aus- und Neuanlagen von Radwegen sollten sich dem anpassen und auf Geschwindigkeiten von 20 bis 25 km/h ausgelegt werden. Die Attraktivität des Radfahrens wird gesteigert, wenn Radverkehrsverbindungen sicher, leicht erkennbar und einprägsam sind. Das sind z. B. weiße Randstreifen, evtl. Beleuchtung an häufig befahrenen Routen, Ampelvorrangschaltungen usw. Auch das Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2013 legt Wert auf die Förderung der Radmobilität und setzt Ziele für neue Radschnellwege und die Auszeichnung des Kreises als fahrradfreundlicher Kreis.
Dem Haushalt 2015 stimmte der Ausschuss für seine Bereiche einstimmig zu, wobei SPD-Sprecher Klaus Tönshoff darauf hinwies, dass im Kreisstraßenbauprogramm 2015 mit rd. 1 Mio. Euro mehr als die Hälfte in den Radwegebau investiert werde.