Ausbildung im Blick

Die Landratskandidatin der SPD, Elvan Korkmaz, hat ihm Rahmen
ihrer „Zukunftstour“ das ehrenamtliche Projekt „Job-Dialog“ in Halle besucht.
Der „Job-Dialog“ bildet ehrenamtlich Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich Metallbau weiter um ihnen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. Die SPD-Politikerin sprach mit Jugendlichen und absolvierte einen Nachmittag lang Arbeit an der Werkbank.
„Es ist eine spannende Erfahrung selbst zu lernen welche Millimeterarbeit im Metallbau von Nöten ist – und manchmal scheint es auch Millimeterarbeit mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu sein, die hier geleistet wird“, kommentierte Elvan Kormaz, Landratskandidatin der SPD, ihre gesammelten Erfahrungen beim Praktikum im „JobDialog“ in Halle. „Es komme sehr unterschiedliche Menschen zu uns um etwas über Metallbau zu lernen. Von Freiwilligen, die sich einen Vorteil für ihre spätere Ausbildung verschaffen möchten, über schulmüde Schüler, die Alternativen suchen, bis zu Flüchtlingen, die hoffen bei uns eine neue Perspektive zu bekommen und ihr Deutsch zu verbessern“, beschrieb Hans-Joachim Otte, einer der aktiven Ehrenamtlichen, das Projekt „Job-Dialog“.
Das Projekt arbeitet mit fünf ehrenamtlichen Mitarbeitern, die sich um die Ausbildung und Betreuung von jungen Menschen kümmern. Die meisten der Ehrenamtlichen sind ehemalige Mitarbeiter der Firma Storck, die das Projekt auch unter ihrer Schirmherrschaft betreibt und unterstützt. Seit dem Start im Jahr 2003 haben mehr als 500 Jugendliche und jungen Erwachsenen ein Praktikum beim Job-Dialog absolviert. Diese dauerten zwischen einem Tag und anderthalb Jahren.
Werner Böhm, ein weiterer Mitarbeiter des JobDialog, beschrieb die Inhalte des Praktikums: „Die jungen Leute lernen bei uns alles, was auch in den ersten Monaten einer normalen Metallberufsausbildung gelehrt wird. Häufig geht es aber auch um grundlegendere Dinge wie Pünktlichkeit oder den gängigen Umgangston am Arbeitsplatz.“
Korkmaz, selber Tochter eines Metallarbeiters, musste gemeinsam mit der Haller Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann die richtigen Begrifflichkeiten für Werkzeuge lernen („Nicht Zollstock, sondern Gliedermaßstab“),ausmessen, „körnen“ (vorbereiten von Bohrlöchern), bohren, entgraten (spitze Ecken abschleifen), sägen, feilen und falzen. Am Ende kam dabei ein eigenes Werkstück heraus: Ein metallenes Kästchen zur Aufbewahrung von kleineren Gegenständen.
Im Rahmen ihrer „Zukunftstour“ besucht die Landratskandidatin Firmen, ehrenamtliche Projekte, Vereine und andere gesellschaftliche Gruppen im ganzen Kreis, um Eindrücke für ihre spätere Arbeit als Landrätin zu gewinnen: „Aus guter Praxis kann man viel lernen und für die eigenen Arbeit mitnehmen. Projekte wie diese könnten gerade für eine Optionskommune wie den Kreis Gütersloh wertvolle Erfahrungen liefern“, sagte Korkmaz nach der schweißtreibenden Arbeit an der Werkbank.
Im Anschluss an den praktischen Teil sprach die SPD-Politikerin mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern und den ehrenamtlichen Mitarbeitern über die Tätigkeit im JobDialog und über die persönlichen Probleme der jungen Menschen. So berichtete ein Teilnehmer über seine mehr als 30 abgeschickten Bewerbungen und die oft ausbleibenden Antworten der Firmen.
Auf die Frage nach ihren Schwerpunkten antwortete Korkmaz: „Die Förderung von jungen Menschen gehört auf jeden Fall dazu. Wir können es uns heute nicht mehr erlauben Menschen zurück zu lassen. Das bedeutet in meinen Augen auch, dass Übergangscoaches dauerhaft gesichert und ausgeweitet werden müssen und jungen Menschen mit Problemen schnell und zielgenau geholfen werden muss – ob im ehrenamtlichen Bereich, wie im JobDialog, oder vom Kreis organisierten Maßnahmen sollte dann im Einzelfall entschieden werden. Wichtig ist nur, dass es Angebote gibt. Langfristig gedacht, lässt sich so mehr Geld sparen als es uns jetzt kurzfristig kostet.“