Das Eisen schmieden für die Reaktivierung der TWE-Strecke

Bei einem Termin in Düsseldorf wird dem Minister die Bedeutung der TWE-Strecke für die Region erläutert. v. li. nach re. Sabine Amsbeck-Dopheide, Ulla Ecks, Minister Michael Groschek, Hans Feuß, Maria Unger, Klaus Tönshoff

Nach der SPD-internen Konferenz zum Ziel „Reaktivierung der TWE-Strecke für den Personenverkehr“ konnte durch Vermittlung von SPD-MdL Hans Feuß (Harsewinkel) kurzfristig ein Termin im federführenden Verkehrsministerium bei Minister Michael Groschek vereinbart werden. Ulla Ecks, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion: „Wir müssen das Eisen schmieden solange es heiß ist, und freuen uns, so schnell einen persönlichen Kontakt zum Minister und dem zuständigen Referenten bekommen zu haben.“
Die erhebliche verkehrliche Bedeutung der TWE-Strecke für den Personen- und Güterverkehr, für die Wirtschaftsförderung im Kreis Gütersloh sowie die Konversion des Flughafengeländes stellten die Bürgermeisterinnen Maria Unger (Gütersloh),und Sabine Amsbeck-Dopheide (Harsewinkel) für ihre Kommunen dar. Ulla Ecks und Klaus Tönshoff, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Kreis, und MdL Hans Feuß erläuterten auch die Bedeutung für die Stadt Verl sowie für die angrenzenden Kreise und Kommunen.
„ Harsewinkel braucht den Erhalt der vorhandenen Güterverkehrsstrecke, die sich aber für den Betreiber TWE nur rechnet, wenn der Personenverkehr zusätzlich reaktiviert wird. Gütersloh hat durch den direkten Anschluss der TWE-Strecke in den Hauptbahnhof eine weitere Funktion als Drehkreuz für den Fernverkehr gewonnen und Verl braucht die Bahnlinie, weil es die einzige sinnvolle Personennahverkehrsstrecke zwischen Verl und Gütersloh darstellt“, betonten Ulla Ecks und Klaus Tönshoff.
Deutlich wurde, dass das Ministerium die – in NRW einmalige – Zusage der Kommunen Harsewinkel, Gütersloh und Verl sowie die des Kreises Gütersloh als vorbildlich anerkennt, jährliche Betriebskostenzuschüsse für den Personenverkehr von einer Million Euro pro Jahr zu übernehmen.
Das weitere Thema betraf die Finanzierung der Investitionskosten für die Erneuerung der Schieneninfrastruktur auf der TWE-Strecke, inklusive der Einbindung in den Hauptbahnhof.
Hier besteht nach Aussage des Ministeriums unter Umständen die Möglichkeit, dass das Land finanziert. Dazu müssten allerdings aktuelle Berechnungen und Gutachten für die Bahnstrecke nach den im Land gültigen Kriterien eines Integrierten Gesamtverkehrsplans (IGVP) NRW erfolgen. Hier würden dann auch die aktuellen Optionen, wie zum Beispiel bahnhofsnahe, zusätzliche Wohngebiete in Harsewinkel sowie die Konversionspläne am Flughafen, mit einfließen.
Eine andere, vielversprechende Option stellt der Einsatz der Infrastrukturfördermittel dar, die der NWL vom Land für Investitionen in die Infrastruktur erhält. Ein Hindernis ist hier allerdings, dass nach derzeitigem Stand im NWL drei Strecken benannt sind, die nicht gleichzeitig aus Mitteln des NWL finanziert werden können.
Hier ist eine Priorisierung innerhalb der Gremien des NWL notwendig. Minister Groschek riet den Vertretern aus dem Kreis Gütersloh, hier gemeinsam mit allen beteiligten Vertretern im NWL zu einer raschen Lösung zu kommen. Unvermeidlich blieb der Hinweis des Ministeriums, dass zwar das Projekt weiter vorangetrieben werden muss, allerdings die finanzielle Situation von Bund und Land bis zum Beginn der Reaktivierung von entscheidender Bedeutung ist.
Ulla Ecks zog als Fazit: „Jetzt haben wir erst mal einen weiteren Fuß in der Tür und wissen, wie wir in der Region weiter ansetzen und beschleunigen können. Miteinander reden ist die beste Methode.“