Entscheidung zum Flughafen Gütersloh mit fatalen Folgen

von li. nach re.: Ulla Ecks, SPD-Fraktionsvorsitzende, Klaus Tönshoff, stellvertr. Fraktionsvorsitzender, Anke Unger

„Die Entscheidung über den SPD-Antrag zum Flughafen Gütersloh war denkbar knapp. Doch die Ablehnung unseres Antrages war keine Sternstunde für den Kreistag, denn die CDU/FDP-Fraktion setzt offenbar weiterhin auf einen Flughafen Gütersloh“, kommentiert die SPD-Fraktion im Gütersloher Kreistag die Mehrheitsentscheidung der CDU/FDP Fraktionen.
„Durch den mehrheitlich gefassten Beschluss, die Option für einen Geschäftsflugverkehr auf dem Flughafen Gütersloh weiterhin aufrecht zu erhalten, ist ein fatales Signal gegeben worden für die weitere Entwicklung des Kreises. Fest steht, eine Option für einen Flughafen Gütersloh bedeuten ca. 20 Millionen Euro an Investitionen und jährliche Betriebskosten von mindestens weiteren 2-3 Millionen Euro“, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Ulla Ecks. „Eine derartige Summe wird niemand in die Hand nehmen wollen, auch nicht die vom Landrat so oft beschworene heimische Wirtschaft“, führt Ulla Ecks weiter aus.
Der Beschluss stellt darüber hinaus einen klaren Affront gegenüber der Stadt Gütersloh dar. Denn die Stadt benötigt dringend die Aufgabe des Flugbetriebes, um über die weitere Zukunft des riesigen Areals auf dem Flughafengelände zu planen. Der Rat der Stadt Gütersloh hat daher die Aufgabe des Flugbetriebes bereits im Sommer, übrigens einstimmig, beschlossen. Erstaunt zeigten sich daher nun etliche Mitglieder des Kreistages über das Abstimmungsverhalten der Gütersloher Kollegen und Kolleginnen aus der CDU, die bekanntlich im Gütersloher Stadtrat gegen eine weitere Option für einen Flughafen stimmten, im Kreistag aber innerhalb ihrer dortigen Fraktion nun dafür stimmten. „ Für ein solches Abstimmungsverhalten fehlen mir die Worte! Anscheinend geht es hier nicht um die Sache sondern um Partei-Egoismus“ zeigte sich die Gütersloherin Anke Unger enttäuscht über dieses Possenspiel.
„Ferner analysiert der Kreis im Umfeld des Flughafens ein großes Windkraftpotenzial, welches von den umliegenden Städten auch gern genutzt würde. Das geht aber auch nur, wenn die Pläne für einen Flugbetrieb fallen gelassen werden, denn beides geht nicht gleichzeitig!“, kommentiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Klaus Tönshoff die Folgen der Abstimmung. Auch widerspricht sich der Kreis durch diesen Beschluss in seiner eigenen Zukunftsplanung. Wer auf der einen Seite ein enormes Potenzial an Windkraftgewinnung auf dem Flughafen ausmacht und gleichzeitig den Flughafen aufrecht erhalten will, der lässt nicht erkennen, dass er mit einem klaren Konzept für Gewerbeansiedlung und alternativen Energiequellen vorangeht.