Die Hoffnungsträger der SPD im Kreis Gütersloh für die Landtagswahlen stehen fest. Georg Fortmeier (Wahlkreis 94: Borgholzhausen, Halle, Steinhagen, Versmold, Werther sowie Bielefeld-Jöllenbeck und Bielefeld-Dornberg), Hans Feuß (Wahlkreis 95: Gütersloh, Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz) und Jochen Gürtler (Wahlkreis 96: Rheda-Wiedenbrück, Langenberg, Rietberg, Schloß Holte-Stukenbrock, Verl) sollen, nach einem deutlichen Votum von 63 stimmberechtigten Delegierten, am 9. Mai 2010 das Ruder für die angeschlagene Partei rumreißen.
„Wir kämpfen um jede Stimme und wollen aus dem Rückspiel am 9. Mai als stärkste Partei hervorgehen“, zeigte sich Feuß nach der Schlappe bei der Bundestagswahl kämpferisch im Hinblick auf die Landtagswahl.
Dass man sich am Samstag gerade im Marienfelder Hotel Klosterpforte zur Landtagswahlkreiskonferenz traf, war wohl bedacht. Schließlich regiert die mit 70,84 Prozent aller Stimmen wiedergewählte Sabine Amsbeck-Dopheide die Stadt und Harsewinkel ist für die SPD, wie die letzten Wahlen zeigten, ein gutes Pflaster.
„Heute soll der Auftakt für den Landeswahlkampf sein“, sagte Feuß. „Es lohnt sich nochmal sich reinzuhängen, denn dann ist erst mal Ruhe“ ergänzte der 57-Jährige in Hinblick auf die vierte große Wahl innerhalb eines Jahres.
„Man müsse mit den Menschen sprechen und die Ziele und Wege dorthin deutlich machen“, sagte Feuß. Als sein oberstes Ziel nannte er Verbesserungen im Bereich der Bildungspolitik.
Er plädiere eindeutig für Gemeinschaftsschulen nach einer sechsjährigen Grundschulzeit, beitragsfreie Kindergartenplätze, die Abschaffung des „unsäglichen Kinderbildungsgesetztes, welches die Landesregierung über alle geäußerten Bedenken von Eltern und Erziehern hinweg durchgesetzt habe“, und ein gebührenfreies Erststudium. „Unsere oberste Maxime muss es sein, dass wir den Jugendlichen eine Perspektive geben.
Es darf für Schulabgänger keinen Abschluss ohne Anschluss geben“, sagte der Harsewinkeler. Jochen Gürtler, der ebenso wie Feuß von den 63 Stimmberechtigten 56 Ja-Stimmen erhielt, will unbedingt ein „Weiterregieren von Schwarz-Gelb in NRW verhindern.“
„So geht es nicht weiter, aber wir dürfen auch nicht auf den Zug anderer aufspringen“, sagte der 58-Jährige, der bei den Kommunalwahlen als Bürgermeisterkandidat für Schloß Holte-Stukenbrock eine klare Niederlage einstecken musste. Jürgen Jentsch, der lange Zeit den Wahlkreis 95 direkt gewann, forderte klare Zeichen.
„Wir müssen deutlich machen, wofür Sozialdemokratie steht“, sagte er und ließ zugleich kein gutes Haar an den CDU-Landtagsmitgliedern Ursula Doppmeier und Michael Brinkmeier. „Sie haben in Gütersloh noch nichts bewegt und sind vor Ort gar nicht präsent“, sagte der 70-Jährige.