Hans Feuß neuer SPD-Kreisvorsitzender

Amtübergabe: Der Bundestagsabgeordnete Klaus Brandner (rechts) gab beim Kreisparteitag sein Amt als Kreisvorsitzender ab, an seine Stelle tritt nun Hans Feuß aus Harsewinkel.

Mit großer Mehrheit wählten die 101 Delegierten des SPD Kreisparteitags in Rietberg-Westerwiehe den Harsewinkler Lehrer Hans Feuß zum neuen SPD-Kreisvorsitzenden. Für Hans Feuß stimmten 88 Delegierte, neuen stimmten mit Nein, vier enthielten sich der Stimme. Hans Feuß ist Nachfolger des Bundestagsabgeordneten Klaus Brandner aus Verl, der dieses Amt vor einem Jahr auf Zeit übernommen hatte.

„Deine stark inhaltlichte Orientierung und dein sehr persönlicher Umgang mit deinen Mitmenschen sind deine Stärken und die hast du eingebracht, als wir jemanden brauchten, der Verantwortung übernimmt“, mit diesen Worten bedankte sich der stellvertretende Kreisvorsitzende Frank Diembeck im Rahmen des Kreisparteitags der SPD bei dem scheidenden Vorsitzenden Klaus Brandner. Vor einem Jahr übernahm der heimische Bundestagsabgeordnete das Amt von Thomas Osterwald, wie angekündigt gab es an diesem Wochenende ab.

„Die beiden vergangenen Jahre waren für die Gütersloher SPD – politisch wie personell und organisatorisch – sehr bewegt“, ließ Klaus Brandner in seiner Rede die vergangenen Monate Revue passieren und zeigte sich sehr positiv gestimmt. „Wir sind ein sehr aktiver, sehr lebendiger Kreisverband, wir haben gemeinsam viel auf die Beine gestellt, viele Aktivitäten organisiert, vieles angestoßen und auf den Weg gebracht.“ Von nun an wird der Sozialdemokrat seinen Schwerpunkt wieder auf die Politik auf Bundesebene legen und seinem Amt als erster Bevollmächtigter der IG Metall Verwaltungsstelle Gütersloh nachkommen.

„Wir wollen uns von dir aber nicht verabschieden, sondern hoffen, dass du dich auch weiter aktiv einbringst“, richtete Frank Diembeck einen Wunsch an Klaus Brandner. Der stellte klar heraus, wie viel Spaß ihm die Arbeit mit dem Kreisvorstand und den anderen Mitgliedern gemacht hatte. Er führte auch einige Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit auf: Gesprächskreise zur Arbeits- und Sozialpolitik mit Betriebsräten und Gewerkschaften, ein facettenreiches Seminarangebot der Parteischule und ein umfassendes Arbeitsprogramm für das Jahr 2006. „Ich finde, wir sind als Partei gut aufgestellt und können zuversichtlich in die Zukunft blicken“, betonte Brandner. Zusammen mit dem gesamten Vorstand schlug er Hans Feuß als seinen Nachfolger vor.

Mit einer großen Mehrheit an Stimmen wählte die Versammlung den Harsewinkler Lehrer auch in sein neues Amt. Dankend nahm Hans Feuß die Wahl an und zeigte sich bewusst darüber, wie gut die Arbeit seines Vorgängers war: „Klaus Brandner hat große Fußstapfen hinterlassen, ich brauche die Unterstützung von euch, damit wir als SPD gemeinsam perspektivisch und programmatisch arbeiten können.“ Besonders wichtig findet der neue Kreisvorsitzende die Arbeit der Ortsvereine. „Die wollen wir mit unserer Arbeit als Kreisvorstand unterstützen, in dem Maße, wie es nötig ist.“ Sehr eindringlich wies Feuß darauf hin, dass in sechs Kommunen im Kreis Gütersloh SPD-Bürgermeister zu finden sind, aber die SPD-Fraktionen dort oftmals nicht die stärksten sind. „Daran müssen wir gemeinsam etwas ändern.“

Veränderungen gab es im Kreisvorstand sonst kaum: Lediglich Kassierer Jan Ziervogel aus Versmold stellte sich nicht noch einmal zur Wahl, an seine stelle wählte die Versammlung Dr. Thomas Krümpelmann aus Gütersloh. Stellvertretende Vorsitzende bleiben Frank Diembeck, Ulla Ecks und Edda Sommer. Außerdem wählten die Sozialdemokraten im Rahmen des Kreisparteitages im Festsaal der Westerwieher Gaststätte Kreuzheide die Delegierten und Ersatzdelegierten für die Regionalkonferenz OWL, für den Landesparteitag, für den Bundesparteitag und den Landesparteitag und bestimmten eine neue Schiedskommission.

Klaus Brandner berichtete von der Bundespolitik, Hannelore Kraft, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion berichtete von der Arbeit in NRW. Sie zog ein sehr kritisches Fazit aus der bisherigen Arbeit der neuen Regierung unter Rüttgers und forderte mehr Politik mit Herz und Verstand. „Wir dürfen aber nicht nur schimpfen, sondern müssen arbeiten und als Partei Profil zeigen“, bat sie auch um Unterstützung durch den Kreisverband Gütersloh. Die SPD müsse zeigen, wofür sie stehe.
Unterstützung erhielt sie am Samstag nicht nur durch Applaus, sondern auch durch einige Wortmeldungen. Auch Bundestagsabgeordneter Klaus Brandner machte deutlich: „Es ist wie im Fußball, nur wer stürmt, kann auch Tore machen, nur mit einer guten Abwehr gewinnt man kein Spiel.“ Deshalb hat sich die Kreis-SPD nun zusätzlich zum Arbeitsprogramm auch ein neues Ziel gesteckt: 150 neue Mitglieder möchte die Partei bis 2007 werben. Kreisgeschäftsführer Wolfgang Bölling zeigte auf, dass die SPD im Kreis auf dem richtigen Weg ist, die Zahl der aktiven Jusos sei deutlich gestiegen. Bölling forderte: „Besonders junge Menschen sind gefragt, damit wir eine neue Generation für die SPD gewinnen.“