Hans Feuß, Vorsitzender der AfB der SPD im Kreis Gütersloh ist wie die gesamte Kreispartei für den Beibehalt der Schulbezirksgrenzen für Grundschulen: „Die Schulbezirke haben sich bewährt, die Kinder gehen in die Schule, die in ihrem Wohnviertel liegt. Kinder, die in ihrer Freizeit zusammen spielen und gemeinsam in den Kindergarten gegangen sind, gehen auch zusammen in die gleiche Schule. Für Grundschulkinder gilt nach wie vor das Motto des früheren Kultusministers Hans Schwier: ‚Kurze Beine, kurze Wege.’“
Der Städte- und Gemeindebund NRW führt noch andere Gründe für den Fortbestand der Schulbezirke an. Dr. Bernd Jürgen Schneider, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes sieht durch die Abschaffung der Schulbezirke eine Gefahr für die geordnete Schulentwicklungsplanung der Kommunen. Besonders zu betonen ist, dass sich der Städte- und Gemeindebund geschlossen und Partei übergreifend für den Erhalt der Schulbezirke ausgesprochen hat.
Für die AfB gibt es schon jetzt eine unnötige Konkurrenzsituation im Grundschulbereich durch das Nebeneinander von drei verschiedenen Systemen. Im Grundschulbereich gibt es evangelische Bekenntnisschulen (EGS), katholische Bekenntnisschulen (KGS) und Gemeinschaftsschulen (GGS). Schon jetzt wählen anderskonfessionelle Familien die katholische Grundschule, da in der nur wenige Meter entfernt liegenden Gemeinschaftsgrundschule vermeintlich zu viele Migrantenkinder unterrichtet werden oder es gibt die Tagesmutter, die zufällig im Bereich der Wunschschule wohnt.
Gegen einen Wettbewerb unter Schulen ist nach Meinung von Feuß nichts einzuwenden, nur müssen alle Schulen die gleichen Chancen haben. „Wie sie diese Chancengleichheit der Schulen herstellen wollen, dazu haben weder Frau Sommer noch Frau Doppmeier etwas gesagt.“
Außerdem spielen die Schülerfahrtkosten und Beförderungsmöglichkeiten bei der Schulwahl ab 2008 eine Rolle, denn nur die Beförderung zur nächstgelegenen Grundschule soll für die Eltern kostenfrei sein. Darüber hinaus gehende Kosten müssten laut Vorschlag der Landesregierung von den Eltern getragen werden. Noch einmal Feuß: „Der Gedanke der Chancengleichheit bleibt auch hier auf der Strecke. Bildung ist so abhängig vom Geldbeutel der Eltern.“