
Die im Vormonatsvergleich um 63.500 auf 3,788 Millionen gestiegene Zahl der Arbeitslosen macht deutlich, dass neben den üblichen Saisoneinflüssen auch die weltweit schwierige konjunkturelle Lage sich weiter nachteilig auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Die Arbeitslosenquote beträgt bundesweit
9,2 Prozent. Im Vorjahresmonat gab es 144.000 Arbeitslose weniger. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass sich aktuell gegenüber November 2000 rund 80.000 Menschen weniger in Arbeitsbeschaffungs- oder Strukturanpassungsmaßnahmen befinden.
Erfreulich stellt sich die Situation für Ältere und Schwerbehinderte im November 2001 dar. Bei diesen Personengruppen sinkt die Arbeitslosigkeit trotz der allgemein schwierigen Lage zum Teil deutlich.
Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im dritten Quartal 2001 um 19.000 auf 38,93 Millionen gestiegen.
Unternehmen, die einer konjunkturell schwierigen Lage kurzsichtig zu fantasielosen Kündigungswellen greifen, gehen den falschen Weg. Sie verlieren so dauerhaft wertvolle Fachkräfte. Verantwortliches und vorausschauendes Handeln bedeutet Überstunden abzubauen, flexible Arbeitszeitmodelle zu nutzen und die Mitarbeiterqualifizierung zu verstärken.
Angesichts von unverändert 1,8 Milliarden Überstunden sind die Arbeitgeber mehr den je in der Verantwortung, die im Bündnis für Arbeit verabredeten Aktivitäten zur Reduzierung der Mehrarbeit und Umwandlung in neue Beschäftigung zu nutzen. Der Grundsatz "Fördern und Fordern" gilt auch für Arbeitgeber.
Der aktiven Arbeitsmarktpolitik mit ihrer stabilisierenden Wirkung kommt in dieser Phase eine besondere Brückenfunktion zu. Mit dem Job-AQTIV-Gesetz, das bereits zum 1. Januar 2002 in Kraft tritt, modernisiert die Arbeitsvermittlung grundlegend und verstärkt berufliche Qualifizierung nachhaltig. Die Arbeitgeber sind aufgefordert endlich alle freien Stellen und Qualifikationsbedarfe den Arbeitsämtern für die Vermittlung zu melden, anstatt nur über Besetzungsschwierigkeiten zu lamentieren.